Vorschule

Im letzten Kindergartenjahr befinden sich die Kinder in einer Übergangs- und Umbruchphase. Sie empfinden sich nicht mehr ganz als Kindergartenkind aber auch noch nicht als Schulkind.

Alle „Übergänge“ im Leben bedürfen einer besonderen Beachtung. Erworbene Fähigkeiten wollen sich verwandeln, sich weiterentwickeln. Abenteuerlust macht sich breit. Herausforderungen werden gesucht und angenommen. Langeweile will ausgehalten werden. Das alles braucht seine individuelle Zeit und einen großen Raum, in dem es geschehen kann.

Aus diesem Grund haben die Vorschularbeiten in den Gruppen und die externe Vorschule einen großen Schwerpunkt in unserer pädagogischen Arbeit. Indem wir nach den Bedürfnissen der Kinder schauen, entwickelt sich die Vorschularbeit in jedem Jahr anders. Die Basis für alles schulische Lernen liegt in den vielfältigsten Sinneserfahrungen im Laufe der ersten sechs bzw. sieben Jahre. Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, die Kinder bei der Ausbildung grundlegender Kompetenzen zu unterstützen. Diese rücken in ihren verschiedenen Ausprägungen in der Vorschule noch einmal verstärkt in den Fokus.

In einer Waldwerkstatt, beim Stelzen-Laufen, Seilspringen und Kreisspielen schulen die Kinder ihre Sinne und Wahrnehmungen, lernen ihre Körper in der Bewegung besser kennen. Sie stärken ihre Sozialkompetenz durch das Zusammenspiel in der Gruppe immer wieder von Neuem. In der Winterzeit werden bei Handarbeiten (Fingerhäkeln, Fingerstricken, Fingerspielen) und Sprachspielen die Motivation und Konzentration geübt sowie die Sprachkompetenz gestärkt. Das ganze Jahr wird ihre Fantasie und Kreativität verstärkt gefordert. Bei Ausflügen in die nähere Umgebung erproben die Kinder ihre Kraft und Ausdauer, so bei der jährlichen Kartoffelernte auf dem Luisenhof, als auch bei einer Wanderung zum Glauberg.

Es ist jedes Jahr aufs Neue faszinierend zu beobachten, wie sich gruppenübergreifend neue Strukturen bilden und die Vorschulkinder zu einer Einheit zusammenwachsen.

Den Abschluss des Vorschuljahres bildet unser Johanni-Fest, bei dem die Vorschulkinder (unter Aufsicht – versteht sich) das Sonnenwendfeuer anzünden dürfen. Mit großer Freude und auch ein wenig Trauer verabschieden wir mit einer Feier am letzten Kindergartentag unsere „Vor-Schulkinder“.