Frühlingszeit

Nach der Tag- und Nachtgleiche am 20. März werden die Tage länger als die Nächte. Die Sonne schenkt der Erde mehr Wärme, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Wenn wir durch den Wald laufen, dann werden von Mal zu Mal die Augen mit dichterem Grün verwöhnt. Den ersten Vogelstimmen im Vorfrühling haben wir andächtig gelauscht und nun werden es immer mehr.

Diese Aufbruchsstimmung der Natur spiegelt sich auch im Kindergarten wieder. Die Spiele werden ausgelassener und intensiver. Handwerkliche Tätigkeiten nehmen einen großen Raum ein. Im Garten gibt es viel zu tun. Einige Kinder fassen beherzt mit an, andere Schauen interessiert zu.

Die Vorbereitungen für das große Frühlingsfest beginnen und nun will ein jedes Kind seine Ostergrasschale einsäen und immer wieder schauen, wann sich endlich die ersten Keime aus dem Samen zeigen. Neues Leben entsteht, das tiefe Sinn des Osterfestes, wird überall sichtbar.

Gemeinsam werden ausgeblasene Eier bemalt, die den österlichen Tisch schmücken. Geschichten von Hasenkindern, Reigen von Pflanzen und Tieren und viele Frühlingslieder prägen diese Zeit.

Die österliche Zeit endet nach 40 Tagen. Nun wird es Zeit, sich auf das Pfingstfest vorzubereiten. Viele weiße Tauben werden gebastelt und schmücken die Räume. Am Freitag vor dem Pfingstfest durchzieht ein wunderbarer Duft nach „Rosenkuchen“ den Kindergarten. An einer festlichen Tafel genießen alle das leckere Mahl und zum Abschluss dieses Tages nimmt jedes Kind eine Taube als Bote für Frieden und Verständigung mit nach Haus.

Nun kommt die Zeit der ausgelassenen Tänze. Die Vorschulkinder mit Ihren wunderschönen Stimmen bringen oftmals eine kraftvolle Dynamik und begeistern die jüngeren in den Gruppen. Die zunehmenden Sonnenkräfte erwärmen uns.

Das Ende der Frühlingszeit und den Anfang des Sommers feiern wir mit dem Johannifest. Johannis, der Täufer war der Wegbereiter Christus. Der 24. Juni steht dem 24. Dezember, der Geburt Jesu, gegenüber. Mit den Kindern entzünden wir Johannisfeuer. Wir singen, tanzen und freuen uns an der Natur, die nun in voller Pracht vor uns liegt.

Die stärkende Kraft der Osterzeit und die Botschaft der Pfingsttaube in Herzen und Händen möge uns alle begleiten.

Hab‘ ein Beet im Garten klein,
hark‘ es fleißig über.
Streu‘ die winzgen Körnchen rein,
decke Erde drüber.

Geht die liebe Sonne auf,
wärmt das Beet mit Strahlen.
Regentropfen fallen drauf,
keimen bald die Samen.

Da erwacht das Pflänzlein klein,
streckt die Wurzeln unter,
reckt das Hälmchen in die Höh´,
schaut hervor ganz munter.

Immer höher wächst es nun,
Sonnenstrahlen glühen,
bis die Knospen eines Tages
wundervoll erblühen.